Årø

Das wollte ich eigentlich im Sommer schon – Skandinavien. Vor einer Woche bin ich über die dänische Grenze gefahren und hoch nach Årøsund. Die Fähre stand schon da, als ich im Hafen ankam, als hätte sie nur auf mich gewartet.

Es ist kühl hier und windig, aber schon bei meinem Eintreffen erlebe ich wieder, was ich schon auf meiner Fahrradtour immer wieder spüren durfte: Menschen, die einen mit offenen Armen willkommen heissen. Sei es der Fährmitarbeiter (,der kaum glauben konnte, dass ich im WINTER mit meinem Wohnmobil auf die Fähre komme und erst recht nicht, dass ich vorhabe, bis ins neue Jahr zu bleiben,) oder die Besitzer des Campingplatzes, die mich mit Licht und Einweisung und überhaupt allem, was ich gebraucht habe, unterstützt haben.

Auf dem Platz habe ich Oliver kennengelernt. Ein Dauercamper aus Schleswig. ‚Magst du am Abend rüberkommen zu einem Wein oder Bier?‘, hat er mich gefragt, nachdem er an meine Tür geklopft hat. Wenn es ihn nicht stört, dass ich meinen Hund mitbringe, habe ich ihm gesagt – und ihm natürlich auch gesagt, dass ich keinen Alkohol trinke. Klar, sagte er, bring ihn mit und Wasser und Saft ist auch da. Ein oder zwei Stunden später bin ich über den Platz zu dem einzig anderen beleuchteten Ort gegangen. Er hat ein Hundebett für Baika hingestellt. Das der Hunde seiner Mitbewohner. Wir haben den ganzen Abend geplaudert und als er gehört hat, dass ich über Silvester wahrscheinlich auch da bin, hat er mich eingeladen. Er und seine beiden Mitbewohnerinnen und ausserdem noch Nachbarn würden zusammen feiern. Ich sei herzlich willkommen, wenn ich da sei, ach, und die fünf Hunde, die würde man schon gemeinsam organisieren. Es tut gut.

Und dann die Insel, das Meer, das fantastische Wetter. Es ist windig, es ist wild, es ist rau. Fantastisch eben. Mein Wohnmobil steht im Windschatten des Versorgungsgebäudes. Auch so wackelt es immer mal wieder. Ohne windsichere Kleidung und Mütze geht nicht viel, aber der Wind bläst, so laut er auch ist, alles weg, was nicht ruhig und still ist.

Ich gehe jetzt raus, in diese laute Stille, und besuche das raue Meer.

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