Ein Wohnmobilhafen. Das ist kein Campingplatz, das hat eine Mitarbeiterin sofort deutlich gemacht, als ich gefragt habe, ob sie hier ‚zum Campingplatz‘ gehören würde. Schon nach einer Nacht bin ich der Meinung, dass sie recht hat. Ein Wohnmobilhafen ist wirklich kein Campingplatz.
Campingplätze haben saisonale Bewohner, manchmal nehmen sie sogar überhaupt keine Touristengäste auf. Je weniger Touristengäste, desto schrulliger und desto mehr Charakter. Ein Wohnmobilhafen dagegen hat wiederum keine saisonale Bewohner und wohl auch keine Zeltwiese. Stattdessen gibt es Wohnmobilparzellen. Eine an der anderen. Man steht dicht an dicht, jeder hat seine drei Meter Grünstreifen, das Fahrzeug steht auf Schotter. Das geht auch bei wirklich nassem Wetter.
Alles läuft hier automatisch. Die Buchung findet über ein Portal statt oder aber hier vor Ort an einem Automaten. Man sucht sich einen Platz aus, bekommt per Mail die Öffnungsbuttons für die Schranken. Strom wird im Münzautomaten im Voraus bezahlt.
Das Gute war, dass ich im Voraus aussuchen konnte, wo ich stehen wollte. Ich habe mich also ganz nach hinten ins Eck gebucht, wo niemand vorbeikommt. Hier sind wir ein wenig geschützt. Wahrscheinlich ist es die privateste Ecke auf dem ganzen Platz, den ich uns da geangelt habe. Weiter vorne ist es laut. Die geschotterten Wege, auf denen man natürlich auch zu Fuss unterwegs ist, lassen kein leises Gehen zu. Stattdessen gibt der Boden bei jedem Schritt ein ‚Rrratschsch‘ von sich. Aber hier hinten, hier hinten ist es hübsch. Hier gibt es Baumschatten und direkten Blick auf den See.
Ein wenig ist es auch gut, dass das hier kein Campingplatz ist. Gerade ist mir die unpersönliche Stimmung recht und ich muss mit niemandem plaudern, nachdem die letzten drei Wochen andauernd meine Nachbarn gewechselt haben und ich immer mal wieder plaudern konnte, durfte und auch ein wenig musste. Hier lässt man uns in Ruhe. 🙂 Auch nicht schlecht.


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